Die Erforschung der Geographie der Alten Welt ist eine interdisziplinäre Wissenschaft. Der Orbis Terrarum bietet Raum für Publikationen in den Bereichen Geschichte, Philologie, Geographie und Archäologie. Dabei ist das inhaltliche Spektrum, das mit dem Orbis Terrarum abgedeckt werden soll, bewusst breit angelegt. Geographisch-topographische Studien haben hier ebenso ihren Platz wie Untersuchungen zur Wechselwirkung zwischen Mensch und Landschaft sowie wissenschaftsgeschichtliche oder methodologische Arbeiten. Die Beiträge dieser Ausgabe erstrecken sich chronologisch von der Welt Herodots bis in die römische Kaiserzeit. Inhaltliche Schwerpunkte liegen auf der Untersuchung von antiken Texten (z. B. Herodot), archäologischen Fragestellungen, Numismatik, der Küste als geopolitischem Faktor oder der Regionalgeschichte. Der Band bietet zudem Studien, die räumlich in Südfrankreich, der Levante und dem vorderasiatischen Raum angesiedelt sind. Schließlich enthält der Orbis Terrarum einen umfangreichen Literaturteil mit Rezensionen von Neuerscheinungen zur historischen Geographie der Alten Welt.
Michael Rathmann Livres






Die Erforschung der Geographie der Alten Welt ist eine interdisziplinär ausgerichtete Wissenschaft. Der Orbis Terrarum trägt dieser Vielschichtigkeit Rechnung und bietet Raum für Studien von Altertumswissenschaftlern, historischen Geographen und Archäologen. Die Beiträge dieser Ausgabe erstrecken sich historisch-chronologisch von den frühen Hochkulturen Mesopotamiens bis in die Kaiserzeit. Ein Schwerpunkt liegt auf der Tabula Peutingeriana, die von Christiane Braun, Andreas Külzer, Monika Schuol und Ekkehard Weber untersucht wird. Darüber hinaus setzt sich Susanne Hoffmann in ihrem Artikel mit der mesopotamischen Himmelskartographie auseinander. Einen wirtschaftlich-infrastrukturell orientierten Zugang bieten die Studien von Raimund Schulz und Michael Speidel. Während Schulz das Wissen der Karthager und Griechen über die transsaharischen Verbindungswege untersucht, betrachtet Speidel Roms Fernhandel im Raum des Indischen Ozeans. Das Bild Dakiens speziell bei Ptolemaios steht im Mittelpunkt des Aufsatzes von Karl Strobel. Der Orbis Terrarum enthält einen umfangreichen Literaturteil mit Einzelrezensionen und Sammelbesprechungen zu Themen der historischen Geographie der Alten Welt.
Diodor verfasste eine Historische Bibliothek in 40 Büchern, mit denen er seinen Lesern zur Zeit Caesars einen Überblick über alle Ereignisse von der mythischen Vorzeit bis in seine Tage geben wollte. Auch wenn nur etwas mehr als die Hälfte hiervon erhalten ist, so stellt sein Werk beispielsweise für den Frühhellenismus die einzige erzählende Quelle dar. Die Bedeutung der Historischen Bibliothek ist daher unbestritten. Jedoch hat die Forschung Diodors Qualitäten als Autor seit dem 19. Jahrhundert geringgeschätzt; Mommsen nannte ihn einen „geistlosen Kompilator". Lange war die Historische Bibliothek nur ein Steinbruch für die Forschung, aus dem man die nicht mehr vorhandenen Geschichtswerke des Hellenismus zu rekonstruieren versuchte. Zwar hat sich in den letzten Jahren die Bewertung Diodors gebessert, allerdings wurden meist nur einzelne Passagen betrachtet. Die vorliegende Studie nimmt erstmals unvoreingenommen das gesamte Werk in den Blick, löst sich von den bisherigen Methoden der Diodorforschung und nimmt ihn als eigenständig gestaltenden Historiographen wahr. Dieses Vorgehen eröffnet eine neue Perspektive auf den Autor, seine Gestaltungsabsichten und auf die Kernaussage seiner Universalgeschichte.
Studien zur antiken Geschichtsschreibung
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Wahrnehmung und Erfassung geographischer Räume in der Antike
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