Die deutsche Sprache ist kein homogenes Gebilde. Wir haben es vielmehr mit ›Sprachen in der Sprache‹, sogenannten Varietäten oder Subsprachen, zu tun. Dialekte, Fach- und Jugendsprachen folgen ebenso wie die Standard- oder Hochsprache einer inneren Gesetzmäßigkeit und Systematik. Die Zusammengehörigkeit der ›ganzen‹ Sprache unter Berücksichtigung der Subsprachen ist Gegenstand dieser Einführung. Theorien, Begriffe und Methoden der Varietätenlinguistik werden gut verständlich und leicht nachvollziehbar vorgestellt. Ein Vier-Dimensionen-Modell fasst die wichtigsten Analyse-Instrumentarien anwendungsorientiert zusammen. Studierenden wird so ein Hilfsmittel an die Hand gegeben, mit dem sich sprachliche Auffälligkeiten und Besonderheiten adäquat beschreiben und erklären lassen.
Ekkehard Felder Livres






Handbuch Sprache und Wissen
- 567pages
- 20 heures de lecture
Die Handbuchreihe vermittelt Wissen über sprachliche Zusammenhänge in prägnanter Form. Dabei geht sie von den sprachlichen Phänomenen selbst aus, nicht von linguistischen Teildisziplinen. Neben systematischen Beschreibungen von Laut und Gebärde bis zum Diskurs werden historische, soziale und multimodale Konstellationen von Sprache behandelt, auch ihre Stellung in zentralen Wissensdomänen und Handlungsfeldern der Gesellschaft.
Die Sammlung „Texte. Seit 1386.“ geht auf eine gleichnamige Vortragsreihe zurück, die im Sommersemester 2013 in der Heidelberger Universitätskirche stattfand. Im Rahmen der „Akademischen Mittagspause“ präsentierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Neuphilologischen Fakultät der Universität Heidelberg Einblicke in ihre Forschung. Der Titel lehnt sich an den Slogan und das Gründungsjahr der Universität Heidelberg an und verweist auf die fundamentale Bedeutung von Texten für die Universität seit ihren Anfängen. Kernstück der Veranstaltung waren 20-minütige Vorträge zu unterschiedlichen Texten wie Gedichten, Minne-Liedern, Gesprächs-Transkripten, Zeitungstexten usw., die vorgelesen, gesungen oder auf Leinwand gezeigt wurden und zu Gesprächen zwischen Forschenden und dem Publikum anregen sollten. Bei der hier vorliegenden Schriftfassung der Vorträge wurde bewusst der mündliche Duktus beibehalten, um auch in der Druckform wissenschaftliche Inhalte greifbar und allgemein verständlich zu machen. Die Beiträge des Bandes bieten dem philologisch interessierten Leser inspirierende Einsichten in das Innenleben der neuphilologischen Fächervielfalt.
Von den sprachanalytischen Forschungsansätzen in verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen ausgehend formuliert diese Sprachuntersuchung aus linguistischer Perspektive ein eigenständiges Forschungsprogramm, auf deren Grundlage politische Reden von Theodor Heuss und Konrad Adenauer sowohl synchron als auch diachron (Reden von 1919 und nach 1945) analysiert werden. Ziel der Sprachanalyse ist es, die Funktionsweise politischer Reden transparenter zu machen und den politischen Sprachwandel in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bei zwei einflußreichen Persönlichkeiten nachzuvollziehen. Die Studie weist an vielfältigen Beispielen nach, daß die spezifisch sprachwissenschaftliche Untersuchungsmethode politischer Sprache Forschungsergebnisse erbringen kann, die Verfahren sozialwissenschaftlicher Disziplinen (Politik- und Geschichtswissenschaft) erweitern können.
Wirklichkeit oder Konstruktion?
Sprachtheoretische und interdisziplinäre Aspekte einer brisanten Alternative
- 410pages
- 15 heures de lecture
Der Band versammelt Beiträge renommierter Vertreter unterschiedlicher Disziplinen zur Frage des Zugangs zur Wirklichkeit und der Rolle der Sprache in diesem Kontext. Konstruktivistische Positionen behaupten, dass unsere Wörter und Sätze nie die Dinge an sich bezeichnen, sondern immer aus einer bestimmten Perspektive heraus formuliert sind. Die Suche nach einer „Wirklichkeit an sich“ gilt als vergeblich; stattdessen wird die Bedeutung der Perspektiven hervorgehoben. Oft geschieht dies in aufklärerischer Absicht, indem Formulierungen wie die von der „Größe eines Volkes“ oder der „Natur des Geschlechts“ kritisch hinterfragt werden. Kritiker argumentieren jedoch, dass solche Aufklärungsversuche letztlich dazu dienen, eigene Positionen als die „richtigen“ zu legitimieren. Zudem widerspricht die Annahme eines umfassenden Konstruiertseins der Alltagserfahrung von der Präsenz der Welt. Der Band behandelt diese Kontroversen und bietet Beiträge von Experten wie Andreas Gardt zu Sprachtheorie, Markus Gabriel zum Neuen Realismus, John R. Searle zur Philosophie der Wahrnehmung und weiteren, die verschiedene Perspektiven auf das Spannungsfeld zwischen Konstruktivismus und Realismus beleuchten. Themen reichen von der Wahrnehmung in der Neurobiologie bis zur politischen Rhetorik, was einen umfassenden Überblick über die aktuellen Debatten zur Wirklichkeit und ihrer Konstruktion bietet.
Handbuch Sprache im Recht
- 589pages
- 21 heures de lecture
Das Handbuch Sprache im Recht beleuchtet die zentrale Rolle der Sprache für die juristische Arbeit im Kontext institutionellen Rechts. Im Fokus stehen die sprachlichen Produktions- und Rezeptionsprozesse juristischer Textarbeit. Dazu werden semiotische, semantische und pragmatische Aspekte der rechtlichen Fachkommunikation im Spiegel von Mündlichkeit und Schriftlichkeit behandelt. Neben der Relevanz der Rechtssprache aus dem Blickwinkel der Legislative, Exekutive und Judikative werden einschlägige Phänomene des Rechts in ihren Grundzügen behandelt wie z. B. die Bedeutung von Normtexten für die Rechtsfindung, der Stellenwert der Rechtsterminologie in Kommentaren und Rechtswörterbüchern, das Sprechen vor Gericht sowie das Übersetzen und Dolmetschen. Der Band geht u. a. auf folgende Leitfragen ein: Wie werden in juristischen Entscheidungen Bedeutungen von Normtexten gerechtfertigt und damit Recht gesprochen? Mit welchen sprachlichen Mitteln konstituieren Akteure Geltungsansprüche sowohl vor Gericht als auch im parlamentarischen Rechtsetzungsprozess? Wie werden juristische Normkonzepte in die Gesellschaft vermittelt? Das Handbuch verdeutlicht den enormen Einfluss der Rechtssprache und macht dies für Laien transparent.
Faktizitätsherstellung in Diskursen
- 387pages
- 14 heures de lecture
Einen Großteil unseres Wissens nehmen wir in Diskurszusammenhängen wahr. Was in der Welt Gültigkeit hat, wird in Sprecherhandlungen als faktisch gegeben dargestellt. Unser Wissen über die Welt in Form von Fakten ist also in Diskurse eingebunden ‑ in diesen wird Faktizität konstituiert. Der schillernde Begriff der Diskursanalyse scheint hierbei prima facie ein Erkenntnishindernis darzustellen. Diese vermeintliche Schwäche der Begriffsunschärfe ist Motivation für die Beleuchtung der Diskursanalyse aus dem Blickwinkel der jeweiligen Einzeldisziplin. Durch die Betrachtung des Diskursverständnisses innerhalb und außerhalb der Linguistik wird the state of the art kontrastiv vor allem durch die Beiträge der Soziologie, der Philosophie und der Risikoforschung facettenreicher und schärfer herausgearbeitet. Die dadurch perspektivierte Dynamik des Wissens im Spiegel des Erinnerns und Vergessens von „Faktischem“ wird hinsichtlich der Dechiffrierung von Diskurspraktiken mit Blick auf die Frage problematisiert, welches Wissen als erhaltenswert und welches im Diskurs als vernachlässigbar zu klassifizieren ist.