Otto May Livres






Die Schmiede gehörte im Kaiserreich wie die Mühle und die Kneipe zum Bild desDorfes. Hier wurde hart gearbeitet, aber auch über die wichtigen Fragen der Zeit diskutiert. Davon berichten die hier abgebildeten Postkarten.
Keine Frau wurde im Kaiserreich so sehr verehrt wie Königin Luise, die Mutter Kaiser Wilhelms I. und Uroma Kaiser Wilhelms II. Diese Verehrung drückt sich auch in den Ansichtskarten aus, die millionenfach in dieser Zeit beschrieben, verschickt und gesammelt wurden. Zum Gedenken an ihren Mann Friedrich Wilhelm wurden vergleichsweise wenig Erinnerungskarten gedruckt. Auch die Reformer aus der Zeit der napoleonischen Kriege wurden nur in geringem Maße bedacht. Dafür spielten die Schlachten und die Mythosproduzenten eine große Rolle. Besonders Theodor Körner wurde auf einer riesigen Anzahl von Karten geehrt, die seine Lebensstationen und sein dichterisches Werk ins Bild setzten. Wie bei Luise ergibt sich bei ihm mosaikartig durch die Karten ein schillerndes Bild seines Lebens und Wirkens, während man ihn heute eher kritisch beurteilt.
Darstellungen von Polizisten auf Postkarten kommen beinahe bei allen Sammelgebieten vor. Sie werden als Typen in Großstädten dargestellt, bewachen Denkmäler und wichtige Gebäude und begleiten die Mächtigen bei ihren Ausflügen. Insbesondere wachen sie über die Einhaltung der Gesetze. Während der Blütezeit der Ansichtskarte um 1900 wurden diese Tätigkeiten in großen Auflagen als Bilder und insbesondere als Karikaturen auf Postkarten verkauft. In der Weimarer Zeit versuchte man dann, Imagepflege mit Postkarten zu betreiben, während im III. Reich die Propaganda im Vordergrund stand. So ergibt sich aus den Abbildungen in dieser Schrift ein umfangreiches Bild von den Aufgaben, der Pflichterfüllung und der Ausnutzung der Polizisten.
Friedrich der Große und die Preußen
Geschichte im Postkartenbild
Franz Schubert
Seine Zeit und seine Lieder im Postkartenbild