Karin Scherf Livres






Die Stadt Halle (Saale) begeht 2006 ihr 1200-jähriges Jubiläum. In Vorbereitung darauf erscheint die auf sechs Bände angelegte Reihe „Halle bewegt. Eine Geschichte von Menschen, Bildern und Visionen“. Ausgehend von Menschen, Gebäuden, Straßen und Plätzen wird die wechselvolle Geschichte der Stadt erzählt. In dem Film auf inliegender DVD befindet sich die Protagonisten – Politiker, Künstler, Journalisten, Sportler, Mäzene – stets im Zwiegespräch mit der Stadt, die ihrerseits über Historie und Histörchen ihrer eigenen Veränderung berichtet. Halle ist nicht umsonst die Kulturhauptstadt Sachsen-Anhalts, haben doch hier Kunst und Kultur eine lange Tradition: die Franckeschen Stiftungen, Burg Giebichenstein, die Moritzburg, der Dom, das Opernhaus, die Philharmonie, das neue theater, das Puppentheater, das Thalia-Theater, Kabaretts und Museen.
Was ist die Halle-Störung? Dieser Begriff bezieht sich nicht auf die Beziehungen der Stadtbewohner, sondern auf die „Hallesche Marktplatzverwerfung“, die den einstigen Reichtum der Stadt begründete. Entlang dieser Störung traten reiche Solequellen zutage, die bereits vor 5.000 Jahren zur Besiedlung und zum Salzsieden führten. Der Marktplatz galt einst als einer der schönsten in Deutschland und wurde von Kaiser Karl V. mit Florenz verglichen. Auch Künstler wie Casper David Friedrich und Dichter wie Heinrich Heine waren von seinem Charme fasziniert. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich das Erscheinungsbild des Marktes jedoch mehrfach verändert: Es wurde erweitert, abgerissen und neugebaut, wobei der mittelalterliche Grundriss sowie bedeutende Bauten wie die Marktkirche und der Rote Turm erhalten blieben. Der Halle-Brunnen erinnert an Kardinal Albrecht, während der Renaissancebau des „Kühlen Brunnens“ von der lebhaften Geschichte Halles zeugt. Die Große Märkerstraße, auch „Gelehrtenstraße“ genannt, ist ein Symbol für Halles Ruf als Universitätsstadt. Historische Stätten wie das „Riesenhaus“ und die Mauerreste der halleschen Synagoge erzählen von der Zeit Napoleons und der NS-Zeit. Der hallesche Markt und seine Umgebung haben viel zu berichten. Begleiten Sie Dr. Klaus-Peter Rauen und Prof. Bernd Göbel auf einem literarischen und virtuellen Rundgang durch die Geschichte Halles.
Wolfram Knöchel musste als Kriegsgefangener zwei Jahre lang am Atlantik Minen räumen - Minen, die seine Wehrmachtkameraden selbst verlegt hatten. Ein Himmelfahrtskommando! An seine Familie schrieb er, was ihn dabei bewegte: Was hatte er überhaupt in Frankreich verloren, und was sollte nun aus Deutschland werden? Später sprach er, wie viele Kriegsheimkehrer, nie wieder über diese Zeit. Das macht die berührenden Briefe, zwischen 1945 und 1947 entstanden, zu einem einzigartigen zeitgeschichtlichen Zeugnis. Viele Jahre später fand Knöchels Tochter Karin Scherf sie wieder, begab sich auf Spurensuche nach Frankreich und ergänzte die Briefe durch intensive Recherchen vor Ort. Nicht nur französische Archive und Museen waren überrascht - dieses Buch schließt endlich eine Lücke.