Petra Weiß Livres






Im Kommunalfriedhof von Bruck/Leitha befindet sich eine Gedenkstätte für ungarisch - jüdische Zwangsarbeiter über einem Massengrab. Erst 2003 brachte der Umzug des Stadtarchivs Bruck die Totenscheine dieser Menschen, die im Zuge der Hungermärsche 1944 hier ihr Leben verloren hatten, an den Tag. Die schweren Arbeitsbedingungen, die schlechte Versorgung, aber auch Misshandlungen und Seuchen töteten viele dieser geschwächten Menschen. Davon zeugen die 152 Totenscheine, die die penible arbeitende Amtsmaschinerie des NS-Regimes in Bruck an der Leitha hinterlassen hatte. Petra Weiß und Irmtraut Karlsson erinnern nicht nur an die Vergangenheit, sondern zeigen auch die Mechanismen der Vorurteile und Ausgrenzungen, die zu solchen Unmenschlichkeiten führen können.
Raumrelationen und Objekt-Regionen
Psycholinguistische Überlegungen zur Bildung lokalisationsspezifischer Teilräume
Im Rahmen der Raumkognition ist die Frage nach der Bildung räumlicher Relationen zwischen Objekten von zentraler Bedeutung. Wovon hängt es ab, ob Objekte in einer räumlichen Beziehung zueinander aufgefasst werden, und wie kommt es zur Kognition einer bestimmten räumlichen Objektrelation? Petra Weiß diskutiert die Betrachtung räumlicher Objektrelationen in Psycholinguistik und Kognitionspsychologie und stellt Arten räumlicher Relationen sowie Systematisierungen und Determinanten ihrer Verwendung vor. Auf dieser Basis entwickelt sie ihre Vorstellungen zum Prozess der Bildung räumlicher Objektrelationen. Grundlegende Komponente ist die kognitive Auffassung eines räumlichen Zusammenhangs zwischen Objekten. Es zeigt sich, dass für die Kognition von Raumrelationen das Konzept der Objekt-Region entscheidend ist. Neben einer begrifflichen Klärung und der daraus resultierenden differenzierten Terminologie bietet die Autorin experimentelle Untersuchungen zum Einfluss von Objekteigenschaften auf die situationsspezifische Beschaffenheit dimensionaler Teilräume. Dadurch kann sie die theoretisch postulierte starke Situationsabhängigkeit der Kognition räumlicher Objekt-Relationen empirisch belegen.