Pasewalk in Farbe
Vom Kriegsende bis zur Wende






Vom Kriegsende bis zur Wende
Meterhohe Eskaladierwände in der Pasewalker Kirchenforst, ein königlicher Pferdestall in der Pasewalker Innenstadt, eine Reitbahn der Kürassiere in der städtischen Turnhalle – zu diesen und vielen weiteren Spuren des Militärs nimmt Wolfgang Brose die Leser in seinem neuen Buch zur Pasewalker Garnisonsgeschichte mit. Wie bei einem der von ihm geführten Stadtrundgänge bietet der Autor Geschichte und Geschichten zu Bauwerken, Denkmälern und anderen Stätten der militärischen Vergangenheit der vorpommerschen Kleinstadt. Davon gibt es in und um Pasewalk erstaunlich viele, wobei der Bezug zur Garnison oftmals längst in Vergessenheit geraten ist. Des Weiteren stellt der Autor eine Reihe bedeutender Garnisonsangehöriger vor, lässt Anekdoten und Schnurren aus dem Militäralltag aufleben, die immer auch ein Spiegel der Sitten ihrer Zeit sind, und liefert eine Auswahl literarischer Reflexionen über die alten Garnisonszeiten. Vor 190 Jahren wurde das in Pasewalk stationierte Dragoner-Regiment in das berühmte Regiment der „Königin-Kürassiere“ umgewandelt, vor 90 Jahren wurde dieses Regiments wieder aufgelöst – im Gedenken an beide Jahrestage liegt nunmehr eine umfangreiche zweibändige Gesamtdarstellung der Garnisonsgeschichte vor.
Nachdem in den letzten zwei Jahrzehnten zahlreiche Bücher zu einzelnen Epochen und Aspekten der Pasewalker Vergangenheit erschienen sind, legt der mehrfache Buchautor Wolfgang Brose mit diesem Band die lang erwartete Gesamtdarstellung der Geschichte Pasewalks vor. Sie umfasst chronologisch den Zeitraum von der ersten Besiedlung des Pasewalker Gebietes bis zur Gegenwart. Der Verfasser widmet sich u. a. der Entstehung der Stadt, ihrer oft von kriegerischen Ereignissen beeinflussten Entwicklung und ihrem historischen Erbe. Die Abhandlung der Stadtgeschichte wird dabei von einigen Fallstudien zu interessanten und wichtigen Themen ergänzt.
Mit seinem neuen Buch „Hinter Wall und Tor“ legt der Pasewalker Autor Wolfgang Brose in populärer Form die erste umfassende Darstellung der Befestigungsanlagen Pasewalks vor. Auf frühe Wallanlagen folgten im Mittelalter die Stadtmauern, die durch Tore, Türme und Wiekhäuser verstärkt wurde. Später hielten die Wehranlagen dem militärischen Arsenal angreifender Truppen nicht mehr stand. Manche Befestigung verfiel, einiges wurde abgerissen. Dem aufkommenden Denkmalschutz ist es zu verdanken, dass Pasewalk noch über bedeutende Zeugnisse seiner einstigen Wehrhaftigkeit besitzt. Das Prenzlauer Tor beherbergt heute das Stadtmuseum, für weitere Bauten gibt es Ideen für ihre Nutzung. Aber auch Tiere und seltene Pflanzen finden heute in den historischen Anlagen ihren Lebensraum. Auf rund 180 Seiten mit ca. 200 Abbildungen führt Wolfgang Brose seine Leser über ein Jahrtausend durch die spannende Geschichte von Pasewalks Befestigungsanlagen.
Zöglinge in der Klosterschule ducken sich unter der Rute, wie kleine Kadetten stehen Knaben vor dem 1. Weltkrieg auf dem Schulhof stramm, die Hände züchtig gefaltet und mit einer Schürze bekleidet, blicken Schulmädchen aus der Weimarer Republik in die Kamera, herrschsüchtig präsentiert sich der uniformierte Direktor des Gymnasiums in der Zeit des Nationalsozialismus, mit jugendlichem Elan helfen Pasewalker Schüler nach dem 2. Weltkrieg bei der Enttrümmerung ihrer Stadt, Pioniere und FDJler prägen die Bilder aus der DDR, die baulichen Verbesserungen der Schuleinrichtungen nach 1989/90 sind unübersehbar – dies und sehr viel mehr zeigt die Bilddokumentation über Pasewalks Schulgeschichte von Wolfgang Brose. Ein Buch zum Stöbern, zum Suchen und zum Sich-Erinnern an die eigene Schulzeit und an zahlreiche vorhergegangene Pasewalker Schüler- und Lehrergenerationen.
2009 jährt sich zum 90. Mal die Auflösung des Pasewalker Kürassierregiments „Königin“ (Pommersches) Nr. 2. Aus diesem Anlass legt Wolfgang Brose erstmals eine Gesamtdarstellung der mehr als zweieinhalb Jahrhunderte währenden Pasewalker Garnisonszeit vor. Sie reicht vom Einzug des Regiments Schulenburg in Pasewalk (1721) bis zur Auflösung des hiesigen NVA-Standortes (1990). Schwerpunkte sind dabei die wechselvolle Militärgeschichte aller Pasewalker Einheiten, das intensive, nicht immer konfliktfreie Wechselverhältnis zwischen Stadt und Garnison sowie die sich mit den Zeitläufen verändernde Erbe- und Traditionspflege. Neben den militärhistorischen Hauptlinien berichtet der Autor über mancherlei Angelegenheiten aus dem Alltag der Soldaten, aber auch der Bürger: Warum ließen die Preußenkönige ihre Offiziere so ungern heiraten? Bei welcher fatalen Gelegenheit trugen Dragonerfrauen Beinkleider? Wieso musste der Magistrat der Garnison mehrere Fuhren Lehm anfahren lassen? Was war ein „Quistorp“? Wer hatte ein Anrecht auf den „Gnadentaler“? Die Antworten darauf und auf viele weitere Fragen finden Sie in diesem Buch.
Der Zeichner Paul Holz, Major Ferdinand von Schill oder auch Oskar Picht, Erfinder von Blindenschreibmaschinen, gehören zu den bekannten Persönlichkeiten aus Pasewalks Ver-gangenheit. Dass es neben ihnen eine ganze Reihe weiterer bedeutender Männer und Frauen gegeben hat, die aus der Stadt und ihrem Umland stammten oder in Pasewalk ihre Tätigkeit bzw. ihren Dienst ausübten, beweist der Autor in diesem Buch. Darin wird neben erinne-rungswürdigen Taten auch so manche Leistung erwähnt, die in Erstaunen versetzt. Romane schreibende und Bäume pflanzende Offiziere, diebische Geistliche und Käfer sammelnde Lehrer treten ebenso auf wie ein Brigadier der niederrheinischen Festungen oder Pasewalker Trompeter, die bei Staatsempfängen extra nach Berlin beordert wurden. Ein Pädagoge verhalf dem öffentlichem Frauenturnen zum Durchbruch, ein Rittmeister gab das Konstantinopler Handelsblatt heraus. Ein Pasewalker vertonte das Lied „Hoch auf dem gelben Wagen“, ein anderer berichtete über die militärische Lage im Kaukasus. Ein Kirchenmann verschrieb sich der Bienenzucht, sein Amtskollege ließ eine kreuzgefährliche Glocke gießen, die man besser nicht läutete. In einem bunten Kaleidoskop führt der Autor seine Leser durch sieben Jahrhunderte Pasewal-ker Vergangenheit, die sich in den Lebensläufen von Offizieren, Pädagogen, Unternehmern, Geistlichen, Autoren, Ehrenbürgern, Sportlern u. v. a. widerspiegelt.
Das über 750-jährige Pasewalk erlebte nach den verheerenden Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges mehrere Wiederaufbauphasen zwischen 1952 und 1989. Dabei entstand ein völlig verändertes Stadtzentrum. Nach 1990 kam es zu einem erneuten Umbruch des Stadtbildes, denn viele Gebäude wurden neu gebaut, andere erstrahlen nach ihrer Sanierung in komplett gewandeltem Aussehen. Der Pasewalker Autor Wolfgang Brose zeigt in seiner neuen Veröffentlichung die nach 1945 und 1990 eingetretenen Veränderungen im Stadtbild. In ca. 80 Bildpaaren verdeutlicht er die „Zeitsprünge“, die das in idyllischer Natur zwischen Ueckermünder Heide und Uckermark gelegene Pasewalk erlebte. Besonders sichtbar werden die Umgestaltungen bei den Fotos aus der Vogelperspektive. Die aktuellen Fotos von Straßen, Gebäuden und Personen entstanden überwiegend 2005. Auch in diesem Buch werden sich die Pasewalker selbst entdecken und dem Autor interessiert auf seiner Reise durch die Zeit folgen, die die großen und kleinen Zeitsprünge in ihrer Kreisstadt nacherlebbar macht.