Das wissenschaftliche Werk und die politische Beratertätigkeit des Nationalökonomen John Maynard Keynes belegen die Bedeutung des Zusammenwirkens ökonomischer und politischer Faktoren für die britische Außenpolitik. Die Auseinandersetzung mit der deutschen Frage zieht sich dabei wie ein roter Faden durch Keynes´ Schaffen. Bereits in seiner Kritik an der Versailler Friedensordnung hob er den Stellenwert einer integrativen Deutschlandpolitik für den europäischen Wiederaufbau hervor. Das Bemühen um die Realisierung der angesichts von New Deal und nationalsozialistischem Autarkiestreben entwickelten keynesianischen Wirtschaftspolitik lief parallel zu Keynes´ deutschlandpolitischer Beratertätigkeit im Zweiten Weltkrieg. Erneut trat er für eine Stabilisierungspolitik ein, die weitsichtig auch die sicherheitspolitische Integration Deutschlands berücksichtigte. Obwohl diese Konzeption der Ressourcenknappheit Großbritanniens Rechnung trug, konnte sich eine „keynesianisch“ bestimmte Außenpolitik nicht durchsetzen. Matthias Peter ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Zeitgeschichte, Außenstelle Bonn.
Achat du livre
John Maynard Keynes und die britische Deutschlandpolitik, Matthias-Peter Czermak
Langue
Année de publication
1997
Nous vous informerons par e-mail dès que nous l’aurons retrouvé.
Das wissenschaftliche Werk und die politische Beratertätigkeit des Nationalökonomen John Maynard Keynes belegen die Bedeutung des Zusammenwirkens ökonomischer und politischer Faktoren für die britische Außenpolitik. Die Auseinandersetzung mit der deutschen Frage zieht sich dabei wie ein roter Faden durch Keynes´ Schaffen. Bereits in seiner Kritik an der Versailler Friedensordnung hob er den Stellenwert einer integrativen Deutschlandpolitik für den europäischen Wiederaufbau hervor. Das Bemühen um die Realisierung der angesichts von New Deal und nationalsozialistischem Autarkiestreben entwickelten keynesianischen Wirtschaftspolitik lief parallel zu Keynes´ deutschlandpolitischer Beratertätigkeit im Zweiten Weltkrieg. Erneut trat er für eine Stabilisierungspolitik ein, die weitsichtig auch die sicherheitspolitische Integration Deutschlands berücksichtigte. Obwohl diese Konzeption der Ressourcenknappheit Großbritanniens Rechnung trug, konnte sich eine „keynesianisch“ bestimmte Außenpolitik nicht durchsetzen. Matthias Peter ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Zeitgeschichte, Außenstelle Bonn.