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Leerstellen, sogenannte blancs, Lücken und Diskontinuität prägen nicht nur den Roman, sondern das gesamte Federmansche (Text-) Universum, das sich wie ein unvollständiges Puzzle zusammensetzt. Anstelle von Linearität und Kontinuität, die in der postmodernen condition humaine und nach dem Holocaust obsolet geworden sind, treten kreisende Bewegungen auf, die den Kern immer wieder aufschieben und letztlich auslassen. Diese Unvollständigkeit zeigt sich in Geschichte, Biographie und Erinnerung sowie im Erzählstil und kann als gemeinsamer Nenner betrachtet werden. Eine weitreichende Isotopie der Lücke durchzieht Federmans Werk. Diese Ästhetik der Leerstelle manifestiert sich auf allen Textebenen. Das zentrale Urerlebnis, dass Federman von seiner Mutter in einem Wandschrank versteckt wurde und als einziger seiner Familie der Deportation entging, erfahren wir nur bruchstückhaft und zwischen den Zeilen. Trotz der „Logorrhöe“ des Erzählers lässt er oft das Entscheidende aus, ganz in der Tradition von Jacques le Fataliste oder Tristram Shandy. Die Diskrepanz zwischen dem fast manischen Erzählen und den immer größer werdenden Lücken lässt diese umso deutlicher hervortreten.
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Die Ästhetik der Leerstelle, Danielle Reif
- Langue
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- 2005
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