Anwendende Klimatologie zwischen Daten und Deutung, Alltagswelt und Klimaphysik

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• Barbara Zahnen

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Warum braucht die insbesondere von Geographen so gerne betriebene deskriptive Feldklimatologie, die - wie in der Stadtklimatologie - Wärmeinseln, Flurwinde und ähnliche Erscheinungen einzufangen sucht, (wissenschafts-)theoretische Reflexion? Die vorliegende Arbeit verkörpert die Antwort auf diese Frage. Auf eine plastische und originelle Weise und in einer seltenen Synthese naturwissenschaftlichempirischer und geisteswissenschaftlich-reflektierender Aspekte stellt sie dar, wie sich aus einem „gewöhnlichen“ stadtklimatologischen Vorhaben ein solches unter wissenschaftstheoretischer Fragestellung entwickeln konnte. Zug um Zug werden wissenschaftsinterne und -externe Bedingtheiten einer anwendenden Klimatologie herausgeschält. Auf diese Weise wird das klimatologische Tun als ein komplexer, vielschichtiger Prozess offengelegt, in dem alltagsweltliche und natur-)wissenschaftliche Erfahrungs- und Beschreibungsebenen zur Wirkung kommen: in einer kulturell und geschichtlich vermittelten unausweichlichen Verknüpfung - und nicht immer auf unproblematische Weise. -- Die Dissertationsschrift wurde im Oktober 2003 mit dem Humboldt- Preis der Humboldt-Universität ausgezeichnet und dabei als „wesentlicher Beitrag zur wissenschaftlichen Theoriebildung in der Physischen Geographie, insbesondere der Klimatologie“ tituliert. Aus der Laudatio: „Frau Dr. Zahnen hat auf der Grundlage eigener empirischer Untersuchungen auf dem Flugfeld Berlin-Tempelhof das Theorieverständnis der heutigen Klimatologie hinterfragt. Ihre Arbeit spannt so den schwierigen Bogen zwischen empirischer Feldarbeit und theoretischer Reflexion und Fundierung.“ Mit der vorliegenden Arbeit „liegt eine selten anzufindende Kombination von höchster Kompetenz in empirisch-praktischer, geographisch-fachwissenschaftlicher und wissenschaftstheoretischer Hinsicht vor“.

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• Année de publication: 2003