Thomas Knoefel Ordre des livres

Spiritistische Sitzungen, übersinnliche Erscheinungen und Geister: Thomas Knoefel erzählt packend die Geschichte des modernen Okkultismus, dessen Faszination bis heute anhält. In einer Welt voller Wunder beginnt alles mit den Klopfgeräuschen, die den Schwestern Margaretta und Catherine Fox in Hydesville, New York, erscheinen. Diese Ereignisse markieren den Beginn einer Bewegung, die soziale und geschlechtliche Grenzen überwindet und sich als modern erweist. Okkulte Ideen beeinflussen die Avantgarden in ihrer künstlerischen Arbeit, und selbst wenn ein Medium als Betrüger entlarvt wird, bleibt die Faszination ungebrochen. Die Zeit des Okkulten, als Glaube und Wissen noch vereint waren, wird lebendig gehalten. Das Medium bezeugt die Fortdauer dieser Strömungen bis in die Gegenwart. Mit scharfem Verstand wird die Welt der Geister beleuchtet, und das Übersinnliche wird mit einer neuen Sinnlichkeit erfasst. Diese Erzählung ist eine fantastische Entdeckungsreise in die Grenzgebiete zwischen dem Hier und dem Dort und bietet einen tiefen Einblick in die anhaltende Wirkung des Okkulten.

„Hell Nigeria“ sollte ursprünglich der Titel des Buches sein, wurde jedoch in *Nigeria Transfer* geändert. Für Thomas Knoefel scheint das Land für lange Zeit verloren, Rettung sei nur durch Gott möglich. Städte wie Lagos oder Benin City wirken wie urbane Kloaken voller Armut und Gewalt. Knoefel reiste ursprünglich zur Voodoo-Initiation, nahm dank eines Priesters an sonst verschlossenen Zeremonien teil, darunter ein Fest für die Göttin Ayelala. Fotografieren war gefährlich – viele Bilder entstanden verdeckt oder aus dem Auto. In Lagos wurde er verhaftet, in Benin verfolgt. Teile Süd-Nigerias gehörten einst zum Königreich Dahomey, Ursprung des Voodoo (heute JuJu), das heute von Kirchen und radikalem Islam verdrängt und bekämpft wird. Diese beiden Religionen befinden sich zudem in blutigen Konflikten. *Nigeria Transfer* dokumentiert den „Krieg der Religionen“ mit Themen wie Propheten, Schadenszauber, Egunguns, Hexenkräften, Wunderheilern, Missionaren, Mörderbanden und Menschenhandel. Trotz allem Elend zeigt das Cover Frauen nach der Maniok-Ernte, deren Lachen Hoffnung auf mehr als bloßes Überleben gibt.