Claudia van Koolwijk Livres

In den 1980er-Jahren schuf Claudia van Koolwijk, inspiriert von ihrer Zeit an der Düsseldorfer Kunstakademie, eindrucksvolle Porträts von Freunden und Familie. Ihre Fotografien verbinden Dokumentation mit Inszenierung und reflektieren eine narrative Tiefe. Durch die Integration von Elementen aus der Kunstgeschichte und katholischen Symbolik gestaltet sie ihre Werke mit Kostümen und drapierten Stoffen. Van Koolwijk strebt nach einer unverstellten Schönheit, die durch eine subtile Unvollkommenheit ergänzt wird. Ihre Bilder vermitteln Nähe und Authentizität, obwohl die abgebildeten Personen oft unbekannt sind.

Claudia van Koolwijk, geboren 1961, ist nicht nur eine herausragende Porträtistin der Künstlerszene in Düsseldorf und im Rheinland. Die Absolventin der Düsseldorfer Kunstakademie und Schülerin von Fritz Schwegler und Alfonso Hüppi gehört mit ihren eigenwillig inszenierten Bildern von jungen und älteren Paaren, von Schwangeren und Außenseitern, von Künstlerfreunden, Kindern und Freaks auch zu den Protagonisten einer Künstlergeneration, für die die Suche nach den verschworenen Nähen von Kunst und Leben noch mehr zählt als technische Perfektion, der gewisse Augenblick immer wieder fruchtbare Herausforderungen und Abenteuer bleibt. Die Lust an Mythen, Masken und Larven verbindet sich in diesem fotografischen Werk mit einer stets spürbaren Sehnsucht nach dem "Augenblick des Blicks", in dem allein das Einverständnis der Bedürftigkeit und die Liebe zählen.

Für Claudia van Koolwijk ist es die Liebe, oder der liebevolle Blick, der den Abgrund zwischen Sehen und Gesehenwerden überwindet. Zwischen Schauen und Angeschautwerden, die Liebe zu stellen, dieses Vertrauen in eine letztlich unsichtbare Kraft, zeichnet die Sichtbarkeit der Bilder von Claudia van Koolwijk aus. Die gezeigten Bilder konnten gelingen, weil die Anschauende dem Angeschauten versprochen hat, daß in der Begegnung allein die Liebe zählt.