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Nikolaos von Damaskus (64 – 4 v. Chr.) war ein bedeutender Schriftsteller und Diplomat, der in der Zeit vor Christi Geburt in höchsten Kreisen des Imperiums geschätzt wurde. Er war Hauslehrer der Kinder von Kleopatra und Marcus Antonius, befreundet mit Marcus Agrippa und Augustus, und politischer Berater am Hof des Königs Herodes von Judäa. Nikolaos spielte eine entscheidende Rolle dabei, das angespannte Verhältnis zwischen Augustus und Herodes zu stabilisieren. Sein umfangreiches Werk umfasst 144 Bücher, in denen er die umfassendste Universalgeschichte der Antike verfasste, die als Quelle von bekannten Autoren wie Strabon und Flavius Josephus genutzt wurde. In seiner Autobiographie, der frühesten erhaltenen griechischsprachigen, gibt er Einblicke in sein Studium und seine Philosophie. Zudem zeigt eine Sammlung ethnographischer Schriften sein Interesse an Völkersitten. Obwohl keine seiner Werke vollständig erhalten sind, bilden die zahlreichen Fragmente ein bedeutendes Quellenkorpus, das nun erstmals in deutscher Übersetzung zugänglich gemacht wird. Die Ausgabe enthält auch Testimonia, unsichere Fragmente und einen Anhang mit ihm zugeschriebenen Reden. Tino Shahin, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bonn, hat diese Ausgabe erstellt.