Seit 1985 arbeitet Dieter Bach in Russland, insbesondere in Moskau und Pskow. Das Leitthema ist "Erinnern und versAhnen", erinnern an die GrAueltaten, die in diesem Land von 1941 bis 1945 durch die Deutschen begangen wurden, versAhnen mit den Menschen in Russland nicht durch Worte, sondern durch Tun. Wie diese VersAhnungsarbeit geschehen ist und was sie erreicht hat, das wird in diesem Buch geschildert. Es sind die ErzAhlung eines Menschen, dem das Vorher keine Ruhe lAsst und der versucht, das Heute fA"r Morgen zu gestalten.
Die Erzählungen in diesem Buch stammen von einfachen Menschen aus Nordrhein-Westfalen und Pskow und reflektieren bewegende Stunden aus ihrem Leben. Anlässlich des 1100. Jahrestages der ersten Erwähnung Pskows in den Chroniken werden Berichte über Kriege, Belagerungen, Hass und Brutalität präsentiert. Besonders prägend waren die Schrecken des Zweiten Weltkriegs, als Pskow zu 98 Prozent zerstört wurde. Die Bürger erlitten unvorstellbares Leid; viele wurden in die Sklaverei verschleppt oder in Konzentrationslagern ermordet. Über 400.000 Russen fanden in dieser Stadt den Tod. In der anschließenden Nachkriegszeit des Kalten Krieges herrschte Misstrauen und gegenseitiger Hass. Doch inmitten dieses Dunkels leuchtete das Feuer der Güte auf. Es entstand der Wunsch unter den einfachen Leuten, sich besser kennenzulernen, sich zu versöhnen und gemeinsam Gutes zu tun. Ein Baum der Freundschaft wurde gepflanzt, der weiterhin wächst und viele Sprösslinge hervorgebracht hat. Aus einer Idee sind zahlreiche Projekte entstanden, darunter ein heilpädagogisches Zentrum, eine integrierte Werkstatt für Behinderte und ein Haus für Waisenkinder, die internationale Bedeutung erlangt haben.
