Die Untersuchung beleuchtet die ästhetischen Funktionen von Gestaltungselementen im Spielfilm und deren Einfluss auf das Erlebnis des Zuschauers. Dabei wird ein psychologischer Ansatz verfolgt, um die Wahrnehmung und Wirkung dieser Elemente zu objektivieren. Ziel ist es, ein tieferes Verständnis für die Wechselwirkungen zwischen filmischen Gestaltungen und emotionalen Reaktionen des Publikums zu entwickeln.
Wer Filmanalyse betreibt, muss die filmische Form und ihre Wahrnehmung sowie Wirkung psychologisch fundiert betrachten. In diesem Band unternimmt Wuss den Versuch, eine systematische Grundlage für eine Filmpsychologie zu schaffen. Er analysiert verschiedene künstlerische Abstraktionsleistungen des Films aus der Perspektive ihrer Rezeption und stellt sie im Rahmen kognitionspsychologischer Konzepte als schemageleitete Informationsverarbeitung dar. Ein dreistufiges Modell unterscheidet zwischen perzeptions-, konzept- und stereotypengeleiteten filmischen Strukturen, was es ermöglicht, die filmische Form durch die Wechselbeziehungen dieser Strukturtypen zu untersuchen. Dieses Modell bietet einen systematischen Zugang zur Theorie des Spielfilms und macht Wuss' Arbeit sowohl zu einer Einführung in die (Spiel-)Filmtheorie als auch zu einem innovativen Entwurf für eine Filmpsychologie. Der Text zeigt auf jeder Seite, wie der Autor aus seiner langjährigen Praxis als Filmwissenschaftler ein integratives und forschungsleitendes Modell von Filmanalyse und Filmverstehen entwickelt hat, das die Forschung in der Filmwissenschaft vorantreiben könnte. Medienpädagogen wird empfohlen, die Überlegungen von Wuss eingehend zu studieren.
