Edward Lear (1812–1888) ist vor allem für seine Nonsense-Verse bekannt, doch in seiner Jugend erlangte er Anerkennung durch Illustrationen von Vögeln und Reptilien. Dieses Set aus 42 handkolorierten Lithographien, ursprünglich unter dem Titel Illustrations of the Family of Psittacidae, oder Parrots veröffentlicht, repräsentiert den Höhepunkt seiner kurzen Karriere als naturkundlicher Zeichner, bevor er aufgrund nachlassender Sehkraft zum Schreiben überging. Zu Lears Zeiten waren lebende Papageien rar und sehr begehrt, besonders bei wohlhabenden Naturgeschichteliebhabern und der europäischen Aristokratie des 19. Jahrhunderts, die die Vögel wegen ihres bunten Gefieders und ihrer Imitationsfähigkeit schätzten. Diese Sammlung umfasst afrikanische, australische und amerikanische Papageien, die von renommierten Ornithologen wie Sir William Jardine und Prideaux John Selby gezüchtet wurden. Im Gegensatz zu anderen Illustratoren, die oft mit ausgestopften Vögeln arbeiteten, zeichnete Lear nach lebenden Papageien und hielt deren Mimik und Gestik in lebensechten Illustrationen fest. Die handkolorierte Lithographie verstärkte die Eleganz seiner Arbeiten. Die Sammlung erschien in einer limitierten Auflage von 175 Exemplaren, die an britische Gelehrte und Sammler verkauft wurden, und machte Lear zum gefeierten Illustrator und Zeichenlehrer der jungen Königin Victoria. TASCHENs XL-Ausgabe erweckt Lears Papageien mit einer kurzen zoologischen
