„Unsere Filme sind weder fiktional noch dokumentarisch. Sie kommen aus dem Land unserer Vorfahren und kehren in es zurück.“ – Karrabing Film Collective. Das Karrabing Film Collective, 2007 gegründet, ist eine indigene Film- und Kunstgruppe im Top End des Northern Territory, Australien. Ihre Werke wurden auf bedeutenden Veranstaltungen wie der Countour Biennale 8, den Internationalen Filmfestspielen Berlin, der documenta 14 und der Sydney Biennale präsentiert. Mit etwa 50 Mitgliedern versteht sich das Kollektiv als Plattform für Selbstorganisation und soziale Analyse. Es entwickelt lokale künstlerische Sprachen, die Einblicke in neue Formen kollektiver indigener Handlungsfähigkeit bieten. Die Filme, die als „improvisierter Realismus“ beschrieben werden, versuchen, einen Raum jenseits der Binaritäten von Fiktion und Dokumentation sowie Vergangenheit und Gegenwart zu eröffnen. Die Ausstellung im Haus der Kunst stellt die Frage, was uns die von Karrabing entwickelte filmische Sprache über die heutige Gesellschaft lehren kann. Begleitend erscheint der Reader Wonderland, der durch Essays, Interviews und Polemiken einen Einblick in das soziale, kulturelle und historische Umfeld des Kollektivs gibt, mit Beiträgen von Richard Bell, Kirsty Howey und anderen.
