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Im Gegensatz zum Menschen, der sich in vielfältiger und wechselnder Vermummung zeigt, haben Tiere verbindliche Gestalten. Gewächse und Landschaften sind wandelbarer, das vom Menschen Gemachte erst recht. Ob ein eiszeitlicher Jäger vor 20.000 Jahren ein Ren zeichnete oder ein heutiger Künstler, das Ren bleibt Ren. Die Abbildungen unterscheiden sich nicht durch den Wandel des Vorbildes, sondern durch die Fähigkeiten und Absichten der Zeichner. Jede Zeichnung ist eine vereinfachte, verschlüsselte Nachricht, die der Zeichner dem Betrachter sendet, der das Vorbild daraus wieder zusammensetzen muss. Beide Leistungen sind Teil unseres Gestaltverständnisses, einer Fähigkeit zur Weltbewältigung. Das vorliegende Werk zeigt, wie weit man das Vereinfachen treiben kann, ohne das Wiedererkennen zu schädigen. Tierbilder sind hierfür besonders geeignet, was anhand von Beispielen verdeutlicht wird. In der ersten Auflage wird in einer Besprechung hervorgehoben, dass die verschiedenen Tierarten in einfachen Strichzeichnungen genial dargestellt sind, einschließlich unterschiedlicher Bewegungsabläufe. Der Verfasser, ein hervorragender Naturbeobachter, stellt das Gesehene einfach, aber charakteristisch dar. Das Buch bietet Anleitung für Ungeübte und begeistert zur Nachahmung, weshalb es jedem Tierfreund empfohlen wird.
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Tierzeichnungen in Kürzeln, Gerolf Steiner
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- 2000
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