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Am Ende des 5. Jahrhunderts v. Chr. hielten sich verschiedene griechische Intellektuelle am Hof des Königs Archelaos von Makedonien auf, darunter Tragiker wie Euripides und Agathon sowie der Dichter Timotheos von Milet, der Epiker Choirilos von Samos und der Maler Zeuxis. Die Berichte über diese Aufenthalte werfen die Frage auf, ob sie historische Tatsachen oder fiktive Konstrukte der antiken Tradition sind. Christine Hecht untersucht erstmals die poetischen und künstlerischen Werke dieser Intellektuellen, um die Fiktionalität der Makedonienzeugnisse zu beleuchten. Ihre philologisch-stilistischen und musikalisch-akustischen Analysen zeigen, dass die Dichter und Künstler bei Archelaos poetische Formen und strukturelle Merkmale verwendeten, die auf den Hellenismus hinweisen, der etwa 100 Jahre später aufkam. Die antike Tradition könnte die Gelehrten fiktiv mit Archelaos verknüpfen, um das Modell von Künstlern im Umfeld eines Herrschers auf Archelaos, den Vorgänger Philipps II. und Alexanders d. Gr. zu projizieren. Alternativ könnte es sich um ein frühes Beispiel für die Patronage von Intellektuellen aus Athen handeln, wie sie später in ptolemäischem Alexandria verbreitet wurde.
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Zwischen Athen und Alexandria, Christine Hecht
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