Die Qualität der Betondeckungsschicht spielt bei bewehrten Bauwerken, die Chloriden ausgesetzt sind, eine entscheidende Rolle. Bei der Untersuchung wurden alle Teilaspekte der chlorinduzierten Korrosion von der Einleitungsphase über den kritischen korrosionsauslösenden Chloridgehalt bis hinein in die Zerstörungsphase unter Berücksichtigung stoffspezifischer und betontechnischer Größen (Zementart, Flugaschefeinheit und -gehalt, Wasserbindemittelwert, Zuschlaggehalt und -oberfläche) betrachtet.
Udo Wiens Livres



Zur Sicherstellung des Schutzes der Stahlbewehrung vor Korrosion sollten die Ergebnisse des vorhergehenden Forschungsvorhabens als Grundlage für die bauaufsichtliche Festlegung von maximal zulässigen Einsatzmengen für Silicastaub und Steinkohlenflugasche herangezogen werden. Aufgrund der signifikanten Verringerung des Alkalitätsdepots waren Langzeit- und Ergänzungsuntersuchungen erforderlich. Diese Untersuchungen zum Langzeiteinfluss von Puzzolanen auf die Alkalität der Porenlösung wurden bis zu einem Probenalter von 5 Jahren fortgesetzt. Die Ergebnisse bestätigen, dass sich die Abnahme des Alkalitätsdepots in Mischungen mit hohen SFA-Gehalten (60 bzw. 40 M.-% mit Portlandzement bzw. Hochofenzement) aufgrund der dichter werdenden Porenstruktur deutlich verlangsamt. Die Zusammensetzung der Porenlösung verändert sich nur unwesentlich. Der Korrosionsschutz der Bewehrung ist somit in Mischungen mit bis zu 60 bzw. 40 M.-% SFA in Kombination mit PZ bzw. HOZ gewährleistet. Bei den üblichen, bauaufsichtlich zulässigen Silicastaubgehalten ist eine Verringerung des pH-Wertes unter kritische Grenzwerte auszuschließen. Auf Basis der Untersuchungsergebnisse wurde ein Konzept zur gemeinsamen Verwendung von Silicastaub und Flugasche nach DIN EN 450 entwickelt, um eine Mindestalkalitätsreserve sicherzustellen.