Eine erhöhte Mauerwerksfeuchtigkeit wirkt sich negativ auf die Bausubstanz und damit auch auf die Lebensdauer eines Bauwerks aus. Darüber hinaus stellt sich meist eine erhöhte gesundheitliche Belastung für den Raumnutzer ein. Beim Einsatz von Wandheizungen wurde in der Praxis häufig eine mit der Beheizung der Außenwand verbundene Reduzierung der Mauerwerksfeuchtigkeit festgestellt. Dieser Effekt wurde jedoch bisher nicht quantitativ erfasst, ebenso liegt bislang kein Berechnungsverfahren der zu erwartenden Entwicklung der Mauerwerksfeuchtigkeit unter dem Einfluss einer Wandheizung vor. Vor diesem Hintergrund werden im Rahmen dieser Arbeit im experimentellen Teil zunächst Langzeitversuche zur Entwicklung der Mauerwerksfeuchtigkeit in Außenwänden mit und ohne Wandheizung durchgeführt. Mit Hilfe eines geeigneten Messverfahrens werden Messdaten zur Entwicklung der Mauerwerksfeuchtigkeit über den Querschnitt gewonnen. Im Berechnungsteil wird auf der Basis bauphysikalischer Grundlagen und unter Berücksichtigung bekannter Materialkennwerte eine FE-Modellierung durchgeführt, welche eine längerfristige Prognose der Entwicklung der Mauerwerksfeuchtigkeit in Außenwänden unter beliebigen Klimabedingungen mit bzw. ohne Berücksichtigung einer Wandheizung ermöglicht.
Jürgen Neuwald Livres
