Georg Dumont Ordre des livres

Die Integrierte Gesamtschule Deidesheim/Wachenheim öffnete ihre Türen im August 2008. Seither dokumentiert Georg Dumont in Schulleiters Tagebuch Aufbau und Konsolidierung der Schule. Ergänzend zu diesen bald fünf Bänden liegen nun erstmals 31 Kolumnen vor, welche ursprünglich innerhalb des Tagebuchs erscheinen sollten. Anzahl, Länge und Inhalte der Texte legten aber nahe, sie einer interessierten Leserschaft in einem eigenen Buch zugänglich zu machen.

Im Frühjahr 2017 legten an der IGS Deidesheim/Wachenheim 53 Schüler/-innen der 13. Jahrgangsstufe erstmals das Abitur ab – ein weiterer Meilenstein in der Schulgeschichte. Der historische Bogen lässt sich über die Schule hinaus in die Stadt Deidesheim schlagen: erstmals seit der Stadtgründung im Jahre 1395 konnte in dieser überschaubaren Stadt an der Weinstraße der höchste Bildungsabschluss erworben werden. Die IGS ist damit voll ausgebaut, alle Jahrgangsstufen von 5 bis 13 werden unterrichtet, alle Schulabschlüsse, von der besonderen Berufsreife bis hin zur allgemeinen Hochschulreife, sind nun vergeben worden. In diesem vierten Band von „Schulleiters Tagebuch“ schildert Schulleiter Georg Dumont die Zeit des Aufbaus der Oberstufe in den Jahren 2014 bis 2017.

Im Jahr 1992 begann Georg Dumont seine Lehrtätigkeit an der IGS Ernst Bloch in Ludwigshafen/Oggersheim. Ab 1997 war er elf Jahre als Stufenleiter an der IGS Mutterstadt tätig, bevor er 2008 die Leitung der Planungsgruppe für die neu gegründete IGS Deidesheim/Wachenheim übernahm, deren Schulleiter er heute ist. In über zwanzig Jahren an verschiedenen Integrierten Gesamtschulen entwickelte er durch persönliche Erfahrungen und inhaltliche Auseinandersetzungen Standpunkte zu dieser Schulform, die in diesem Buch präsentiert werden. Der erste Teil beleuchtet die Entwicklung und Inhalte der Integrierten Gesamtschule, insbesondere in Rheinland-Pfalz, anhand von Originalzitaten und älteren Quellen aus den 1970er Jahren sowie amtlichen Dokumenten. Dies ermöglicht ein Verständnis der gegenwärtigen Struktur und Forderungen der Gesamtschule. Der Bogen spannt sich von der Nachkriegszeit über die Gründung der IGS bis zur aktuellen Studie „Visible Learning“ von John Hattie. Der zweite Teil behandelt häufig diskutierte Themen rund um die Integrierte Gesamtschule, wobei die Inhalte aus „Schulleiters Tagebuch 1 bis 3“ stammen. Im dritten Teil leitet Dumont seine Grundhaltung in der Arbeit mit Kindern von Janusz Korczak, Wolfgang Bergmann und Rolf Arnold ab.

Die Integrierte Gesamtschule Deidesheim/Wachenheim wurde im Schuljahr 2008/2009 mit 118 Schülerinnen und Schülern als Schwerpunktschule mit Ganztagsbetrieb eröffnet. Georg Dumont dokumentiert in seinem „Schulleiters Tagebuch“ die Entwicklungen und Herausforderungen beim Aufbau der Schule aus seiner Perspektive. Im Schuljahr 2010/2011 wechselte der erste siebte Jahrgang nach Deidesheim. Die neue Schule ersetzte schrittweise die Regionale Schule und später die Realschule plus an beiden Standorten. Ende des Schuljahres 2012/2013 erhielten die ersten Schülerinnen und Schüler den Abschluss der Berufsreife. Im Juli 2014 erreichte der Gründungsjahrgang den Qualifizierten Sekundarabschluss oder den Übergang in die neu startende Oberstufe (Mainzer Studienstufe). Diese letzten beiden Jahre des Aufbaus der Sekundarstufe I bis Klasse 10 sowie weitere Themen rund um die Schule sind in „Schulleiters Tagebuch 3“ festgehalten. Für das Schuljahr 2014/2015 wird die Integrierte Gesamtschule mit etwa 720 Schülerinnen und Schülern starten. Der Weg zum ersten Abitur im Frühjahr 2017 wird in einem vierten Band dokumentiert, der den gesamten Aufbau der Schule umfassend darstellt.

Drei Gedanken stehen hinter diesen Aufzeichnungen. Zunächst fiel mir auf, dass ich als Leiter unsere Schule von einem ganz anderen Blickwinkel aus erlebe wie viele andere. Eine Menge passiert nur im kleinen Personenkreis, es wäre aber schade, wenn dies nicht bemerkt würde. Nun können alle lesen, was „noch so passiert ist“. Zum anderen habe ich an meiner ehemaligen Schule zu deren 10-jährigem Jubiläum eine Chronik mitverfasst. Gerade aus der Anfangszeit hatte sich wenig erhalten und war, da auch die Personen wechselten, durch die jüngere Geschichte verschüttet. Das soll an unserer IGS nicht eintreten. Und drittens erlebe ich meine neue Aufgabe so, dass nach der Schule noch viel in mir nachschwingt. So kann mir dieses „Herausschreiben“ auch dazu dienen, den Kopf freier zu bekommen.

Mit „Schulleiters Tagebuch 2. Der Start in Deidesheim, 2010 bis 2012“ liegen nun die Notizen zweier weiterer Jahre vor. Sie enthalten vor allem den chronologischen Fortgang des Schulalltags und ebenfalls Inhaltliche Positionen zur Integrierten Gesamtschule. Durch Lektüre angeregt, sind verstreut Hinweise zum Umgang mit Kindern formuliert. Sofern in ihnen ein Bezug zur Schule enthalten ist, sind des Weiteren einige biografische Hintergründe zu lesen.